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My Father’s Long Long Legs

My Father’s Long Long Legs von Michael Lutz.

Bereits nach wenigen Zeilen hatte mich „My Father’s Long Long Legs“ unweigerlich in seinen Bann geschlagen. Selten habe ich ein so gruseliges und atmosphärisch dichtes Textspiel gelesen. Gespannt verfolgt man Abschnitt für Abschnitt der sehr linearen und fast „entscheidungsfreien“ Handlung.

Und genau das macht das Spiel herausragend: eben die Geschichte gar nicht ändern zu können, die Fehler des Protagonisten nicht verhindern zu können, das übermächtige Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt, und die grauenvolle Vorahnung der Entdeckung am Ende.

Spieltechnisch wird hier gekonnt die Dramaturgie durch „Dunkelszenen“ auf die Spitze getrieben, in denen man den Text mit einer Lampe suchen muss. Der Schluss scheint ein wenig vorhersehbar, doch tut das der Spannung keinerlei Abbruch.

„My Father’s Long Long Legs“ ist eine der ersten Twine Geschichten, die ich mit Spannung bis zum bitteren Ende verfolgt habe. Dabei gleitet der Horror nie ins Klischeehafte ab, er bleibt stets subtil und schöpft gerade daraus eine beachtliche Intensität.

Das Spiel findet man hier.

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