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With Those We Love Alive

„With Those We Love Alive“ von Porpentine und Brenda Neotenomie

Das Spiel besitzt „Pink-Floyd“-sche Züge im übertragenen Sinn, was sich vor allem in den wiederholenden Text- und Musikpassagen widerspiegelt. Der Charakter dieser flickenteppichartig verwobenen Bausteine erinnert an Experimente wie „Echoes“, die auf dem Schaffenshochpunkt der Band entstanden sind. Texte und Hintergrundfarben vermitteln dabei eine psychedelisch-grelle Grundstimmung.

Gleichzeitig führt die ständige Wiederholung der Textbausteine dem Leser die Sinnlosigkeit seiner Suche vor Augen: Ist er doch dem starren Ablauf dieser Welt unterworfen und muss der „Empress“ bedingungslos dienen und gehorchen. So gerät die Suche nach neuen Links zur sprichwörtlichen Suche der Nadel im Heuhaufen. Ist nichts Neues zu entdecken, bleibt nur das „Schlafen“ als Option: Bis schließlich etwas passiert, das der Geschichte eine neue Wende gibt …

Spielerisch wird das Ganze im späten Spiel ziemlich zäh und es wird mühsam, die neuen Links zu finden. Abwechslung kommt vor allem durch die Musik und die kurzen „neuen“ Zwischenpassagen ins Spiel, die sehnsüchtig erwartet werden. Ein gutes Mittel, das die Autorin gezielt einsetzt, um die Stimmung von lieblich verträumt bis abgrundtief böse zu variieren.

Sprachlich kommt „With Those We Love Alive“ im typischen Porpentinschen Krypto-Stil daher, den man entweder mag oder hasst, aber wie auch immer: man kommt nicht umhin, dieses Kunstwerk aus Text, Musik und Farbe zu bewundern.

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